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Re: Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen

Verfasst: Mi 1. Feb 2012, 16:34
von Tomke
Es ist einfach nur eine Frechheit, mehr kann man dazu nicht mehr sagen.
Vor allem wenn man sich dann von Meistern und alten Diplomern noch anhören muss,
dass der Bachelor ja eher einem Gesellen entspricht und nun zu Unrecht hochgestuft wird zum Meister :D:D

Das ist genau so witzlos, wie die Höherstellung des Abiturs gegenüber einer Ausbildung.
Manche Dinge kann man einfach nicht vergleichen, weil sie komplett anders sind!
Aber heutzutage muss man ja alles vergleichen und gleichmachen und was weiß ich noch alles, ohen Rücksicht auf Verluste.

Re: Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen

Verfasst: Mi 1. Feb 2012, 17:10
von Student2009
Wo sind diese Stundenwerte her? Das erscheint mir unplausibel - vor allem extrem wenig bei den Praktikern. Ist da die Lehre einbezogen?

Ich ging vom Abitur aus, weil ich nachdem ich das Gymnasium verlassen hatte nunmal mit dem Arbeitsmarkt in Berührung kam ( :D ), also hwäre ich auf dem praxisbetonten Weg wohl über eine Lehre + Berufserfahrung + Meisterschule gegangen (so haben es einige aus meinem Freundeskreis gemacht bzw. sind immer noch drüber), oder ich schwing mich eben an die Hochschullandschaft.

Des Weiteren ist die Lehre zum Meister verbindend notwendig, ein Maschinenbau-Studium kann ich auch mit Deutsch/Sport-Leistungskurs in der Kollegstufe beginnen (also ohne technische Vorbildung). Die Lehre hingegen transportiert stoffbezogenes Wissen.

In meinen Augen, auch nachdem was ich in vielen Ferienjobs/Praktika und dem Praxissemester erlebt habe sind die Meister wirklich top in ihrem Fach. Ich versteh daher auch nicht, wieso hier geredet wird, also würde man vom Über-Akademiker zum Tellerwäscher degradiert - der Bachelor ist nunmal der mittlere akademische Abschluss und in seiner Allgemeinheit und seinen 6 - 8 Semestern meines Erachtens nach durchaus gleichstellbar mit dem Meister, welcher ein hoher praktischer Abschluss ist.

Das die gleiche Einclusterung zu gleichen Befugnissen führen müsste etc. ist auch Humbug. Der gelernte Chemielaborant darf ja auch nicht eine Hausverkabelung vornehmen, nur weil er ebenso wie der Elektriker eine Lehre abgeschlossen hat.

Re: Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen

Verfasst: Mi 1. Feb 2012, 17:27
von Schorschi
Macht euch da jetzt nicht so den großen Kopf!
Ich geh mal davon aus, dass die meisten von euch das ganze auf das Gehalt beziehen und nun nur noch das gleiche Gehalt wie ein Meister zu verdienen.

Schließlich werden wir Ingenieure für gewöhnlich so gut bezahlt, nicht weil wir den Titel Bachelor haben, sondern weil wir Ingenieursaufgaben lösen können. Und solche gibt es eben nicht nur in der unteren Firmen-Hierarchie, sondern auch oben.
Ob ich nun in den unteren Strukturen, z.B. in der Fertigung, einen Meister als Abteilungsleiter hab oder eben einen Ingenieur ist doch egal. Wenn sie beide das gleiche leisten, sollen sie auch gleich viel verdienen.

Das gleiche gilt natürlich auch für gehobene Stellen, nur bringt da der Akademiker die deutlich besseren Voraussetzungen mit, um in eine solche Position zu kommen.
Denn je höher es nach oben geht, um so theoretischer wird es. Da ist ein Meister, so viel Praxiserfahrung er auch haben mag, sicherlich nicht so qualifiziert, wie der Akademiker, der in seinem kompletten Studium auf wissenschaftliches Arbeiten hingetrimmt wurde.

Auch wenn nun laut Beschluss der Politik der Titel des Meisters dem des Bachelors gleichwertig ist, ist ein Meister eben nach wie vor kein Ingenieur und auch sicher kein Akademiker.
Das weiß auch die Wirtschaft und wenn sie weiterhin qualifizierte Akademiker für ihre Forschungs- und Entwicklungsabteilungen haben will, wird sie gut daran tun, diese wie bisher zu entlohnen.

Re: Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen

Verfasst: Mi 1. Feb 2012, 18:32
von Tomke
Wie gesagt, natürlich hat der Meister mehr Praxisbezug.
Aber wirkliche Ahnung, hat weder ein frischer Meister noch ein frischer Geselle noch ein frischer Bachelor.

Ich hatte in meiner Ausbildung oft einen Studenten da zur Betreuung, natürlich war der handwerklich nicht topfit, deswegen
haben frische Ingenieure auch einen schweren Stand in einer Werkstatt, von wegen praktisch können die ja eh nichts..
Aber woher sollen Sie es auch können?
Die wirklich Ahnung kommt rein vom täglichen Arbeitsleben.

Und da wird ein Bachelor genau so schnell lernen wie ein Meister,
das theoretische Wissen wird der Meister aber nicht lernen, weils nicht nötig ist..

Ich will den Meister nicht abwerten, aber für den Bachelor ist es definitiv eine Abwertung.

Re: Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen

Verfasst: Mi 1. Feb 2012, 22:02
von 123mibu
Der Niedergang hat doch schon mit der Bologna Reform angefangen. Ich kanns bis heute nicht verstehen, wie man einen Dipl-Ing, der auf der ganzen Welt für seine Qualität bekannt ist durch einen Bachelor ersetzen kann.
Dazu kommt ja noch, dass sich an den Lehrinhalten nichts geändert hat. Es wurde einfach ein bisschen komprimiert, ein in meinen Augen wichtiges Praxissemester gestrichen und ein künstlich früherer Abschluss geschaffen. Was auch nicht stimmt, wenn man sich mal die durchschnittliche Studiendauer an unserer Fakultät anschaut.
Es sollte leichter werden werden ein Auslandssemester zu machen. Fehlanzeige. Was hab ich jetzt davon, dass ich im Ausland war: Ich muss ein Semester dranhängen, weil das Praxissemester natürlich mit Vorlesungen bestückt ist.
So am Ende steh ich dann mit meinem Dipl.FH da, das jetzt so schön international Bachelor heißt und darf mir anhören, ich hätte ein Studium light gemacht.
Klar ist mir bewusst, was ich geleistet habe und jeder andere der dieses Studium vollendet, weiß es genauso, aber da sitzt dann im Vorstellungsgespräch so ein Psychologie/ Human Ressources Typi und fragt dich, warum du nur den Bachelor hast und dann noch mit einem Semester mehr.
Naja die Realität sieht zum Glück ein bißchen anders aus. Ich weiß von Maschinenbau Bachelor, die jetzt in namhaften Firmen angefangen haben und wirklich gutes Geld bekommen. Es hat auch keiner nach Noten gefragt und so ein Käse. Also man darf sich einfach nicht so viel Stress machen und nicht unter Wert verkaufen.

Zum eigentlichen Thema. Mir egal ob ein Meister mit einem Bachelor gleichgestellt wird. Ich kanns überhaupt nicht verstehen, weils wie schon oft erwähnt einfach zwei Paar Schuhe sind, aber ich sehe darin nicht wirklich eine Abstufung des Bachlors. Diese Politiker können sich also gut vorstellen, dass ein Meister dann noch seinen Master dranhängt. Haha da hauts mir den Schalter raus. Das soll den Meister auf keinen Fall abwerten. Ich weiß, dass ich nie auf den praktischen Wissensstand eines Meister sein werde, aber wie bitte in aller Welt soll diese Person einen Master schaffen, ohne vorher sich das gesamte theoretische Wissen eines Bachelors anzueignen.

Naja was bleibt ist Kopfschütteln und die Frage, ob ich bei solchen bildungspolitischen Entscheidungen lachen oder weinen soll!

Re: Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen

Verfasst: Mi 1. Feb 2012, 23:07
von Tomke
Naja, das ist keine Frage die bleibt, sondern eine Tatsache: Weinen!

Aber du hast es eigentlich ziemlich auf den Punkt gebracht!

Re: Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen

Verfasst: Fr 3. Feb 2012, 16:15
von Student2009
So heißt es von der IG Metall im Vorzeigebundesland Baden-Württemberg, Meister und Ingenieur-Bachelor etwa verdienten in der Industrie ohnehin nach Tarifvertrag bereits das Gleiche, rund 4.000 € im Monat.
Kann das jemand bestätigen? Wäre ja noch ein Grund mehr, beides gleichzustellen.

(Quelle: http://www.zeit.de/studium/hochschule/2 ... ionsrahmen)

Re: Vergleichbarkeit von Bildungsabschlüssen

Verfasst: So 4. Mär 2012, 11:34
von Wojchecka
Warum überhaupt studieren, wenn man den Master später direkt machen kann. Damit spart man sich das Studium und verdient gleich Geld...
:evil:

http://www.mittelbayerische.de/index.cf ... 762844&p=1